Frankfurter Rundschau: Prof. Dr. Merkl zum Gender Pay Gap
Das Statistische Bundesamt teilte am 18. Januar mit, dass Frauen in Deutschland nach wie vor deutlich weniger verdienen als Männer. Mit einem Gender Pay Gap von 18 Prozent ist die Bundesrepublik erneut eines der Schlusslichter in der EU. Aber woran liegt das eigentlich? In einem Artikel der Frankfurter Rundschau erklärt Prof. Dr. Christian Merkl, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik, an der FAU WiSo, die Gründe dafür.
Ein maßgeblicher Grund für diesen Unterschied ist laut Merkl, dass Frauen „sich seltener auf gut bezahlte – arbeitgeberseitig mit hohen Flexibilitätsanforderungen verbundene – Stellen als Männer bewerben“. In seiner Forschungsarbeit zum Thema stellte er fest, dass bei Stellen, die eine hohe berufliche Mobilität und Flexibilität erfordern, der Anteil von Frauen unter den Bewerberinnen nur bei 36 Prozent liegt. „Was wir auch beobachten konnten: Wird eine Frau mit Kind für einen solchen Job eingestellt, verdient sie bei dem gleichen Profil bis zu 25 Prozent weniger als ein Mann in vergleichbarer Position.“
Außerdem übernehmen Frauen im Durchschnitt mehr Sorgearbeit als Männer, so Merkl. Daher hätten Mütter im Vergleich zu Männern und kinderlosen Frauen die höchsten Einbußen beim Einkommen. Im Durchschnitt sind deutsche Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes 30 Jahre alt. Ab diesem Zeitpunkt zeigt die Statistik, dass ihr Einkommen stagniert, während es bei Männern mit zunehmendem Alter kontinuierlich steigt.
Den ganzen Artikel gibt es auf der Website der Frankfurter Rundschau.