Münchner Merkur: Prof. Dr. Christian Merkl zum Bürgergeld
Union: Kein Bürgergeld für Faule
Der politische Streit ums Bürgergeld ist neu entfacht. Viele glauben, der Sozialstaat sei zu großzügig und Bürgergeld-Empfänger zu faul. Darum geht es im Artikel „Union: Kein Bürgergeld für Faule“ im Münchner Merkur, in dem Prof. Dr. Christian Merkl, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik, an der FAU WiSo, eine Einschätzung zum Thema abgab.
Im Artikel weist er darauf hin, dass das Bürgergeld kein bedingungsloses Grundeinkommen ist. „Es gibt einem nicht das Recht, nicht mehr zu arbeiten“, sagte er gegenüber der Zeitung. Das würden viele missverstehen. „Wer arbeiten kann, ist auch weiterhin zur Jobsuche verpflichtet – ansonsten drohen Sanktionen.“ Vertreter aus der Reinigungsbranche hatten kürzlich beklagt, dass immer mehr Beschäftigte wegen des Bürgergelds kündigen würden. „Tatsächlich gibt es keinen Anstieg der Übergänge von Beschäftigung in das Bürgergeld in dieser Branche“, wird Merkl dazu im Artikel zitiert. Generell sei die Zahl der Beschäftigten seit der Einführung des Bürgergelds nicht gesunken.
Einen großen Teil macht vor allem die Gruppe der Aufstocker aus: Jeder fünfte Bezieher geht arbeiten und ergänzt sein geringes Gehalt mit dem Bürgergeld. Laut Merkl macht das am Ende des Monats „je nach individueller Situation durchaus mehrere hundert Euro“ aus.