WiSo-Alumni stellen sich vor: Sophie Zepnik (hejhej GmbH)
Jährlich verlassen viele Absolventinnen und Absolventen den Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der FAU (FAU WiSo) und hinter ihnen liegt eine der prägendsten Zeiten ihres Lebens. Mit den Porträts verschiedener Alumni möchte die FAU WiSo ihren potentiellen Neu-Studierenden die Vielfalt und Möglichkeiten aufzeigen, wie es nach dem Studium weitergehen kann. In diesem Interview erzählt Sophie Zepnik (hejhej GmbH) etwas über ihre Zeit an der FAU WiSo und ihren beruflichen Weg.
Sophie Zepnik, geboren am 29.03.1993, studierte von 2012 bis 2016 Sozialökonomik an der WiSo in Nürnberg. Während ihres Nachhaltigkeits-Management Masterstudiums im Ausland kam ihr zusammen mit Anna Souvignier die Idee, nachhaltige Yogamatten auf den Markt zu bringen. Beide sind leidenschaftliche Yoginis und haben die Vision, bewussten Konsum zu fördern und die Menge an Plastikmüll auf unserem Planeten zu reduzieren. So gründeten sie im Jahr 2017 ihr Start-up hejhej-mats und bieten mittlerweile bereits sieben Produkte an, um die Yoga Praxis nachhaltiger zu gestalten. Mehr dazu hier.
Was bzw. wer ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der FAU WiSo besonders in Erinnerung geblieben?
Der Nachhaltigkeitslehrstuhl von Prof. Dr. Markus Beckmann. Als ich diesen entdeckt habe habe ich fast alle möglichen Kurse belegt und jeder einzelner war super spannend. Ich bin dadurch auf das Thema Nachhaltigkeitsmanagement gekommen und ab diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich dies auch im Master studieren möchte und auch im späteren Beruf auf jeden Fall in dem Bereich arbeiten möchte. Markus hat mich hier wirklich sehr geprägt und inspiriert und ich bin ihm und dem Lehrstuhl sehr dankbar dafür!
Was möchten Sie den heutigen Studierenden der FAU WiSo mit auf den Weg geben?
Man muss nicht vorher wissen, was man machen möchte. Wenn Auslandsaufenthalte möglich sind unbedingt mitnehmen. Belegt Kurse am Nachhaltigkeitslehrstuhl.
Wie sah Ihr Start ins Berufsleben nach Ihrer Zeit an der FAU WiSo aus?
Ich habe in Malmö im Master Leadership for Sustainability studiert und hatte dort auch die Idee zu hejhej-mats. Im Master haben Anna und ich dann angefangen, eine closed-loop Yoga Matte zu entwickeln und uns direkt im Anschluss damit selbstständig gemacht. Wir haben dafür ein 3-monatiges Spenditum von der Uni Lund erhalten und danach eine Crowdfunding-Kampagne durchgeführt, um die erste Produktionsrunde der Yogamatten zu finanzieren. Unser Start-up hejhej wächst komplett organisch und wir haben keine Investorinnen und Investoren. Daher wachsen wir recht langsam, dafür aber sehr nachhaltig und finanzieren neue Produktentwicklungen und Produkte durch den Verkauf unserer bisherigen Produkte. Mittlerweile haben wir neben der Yogamatte noch closed-loop Yoga Bolster, Blöcke, Taschen, Gurte und ein Yoga Spray und Augenkissen. hejhej wurde dieses Jahr 5 Jahre und wir sind mittlerweile auch fünf Mitarbeiterinnen, die an hejhej arbeiten.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Wir sind ein komplettes remotes Team. Unser Unternehmenssitz ist hier in Nürnberg und ich und auch noch eine Mitarbeiterin sind hier vor Ort. Der Rest des Teams ist in Deutschland verstreut. Wir sind alle öfter für einige Wochen unterwegs und arbeiten dann auch von dort aus. Daher haben wir alle nicht den typischen Arbeitstag. Wir treffen uns alle alle zwei bis drei Monate und genießen die Zeit dann gemeinsam auch sehr. Gerade sitzen wir zum Beispiel auf einem kleinen Campingplatz im Odenwald, haben heute früh gemeinsam Yoga gemacht und arbeiten nun gemeinsam draußen im Schatten.
Was können Sie unseren Studierenden raten, um auch mit unerwarteten oder schwierigen Lebensabschnitten umgehen zu können?
Man kann nie planen, wie die nächsten Schritte aussehen. Es kommt immer etwas Unerwartetes und auch wenn dies nicht immer einfach ist, ergibt sich doch sehr oft daraus langfristig auch etwas Gutes.
Was war die größte Herausforderung auf Ihrem Karriereweg?
Das Gründen eines nachhaltigen Start-ups und die Jahre danach sind auf jeden Fall ein permanentes Auf und Ab. Wir wurden schon mit so vielen Herausforderungen konfrontiert. Ganz am Anfang und eine der größten Herausforderungen war beispielsweise, dass unser Produktionspartner unserer Yogamatten nach einer sehr langen gemeinsamen Produktentwicklung und kurz vor unserem Launch die Zusammenarbeit beendet hat. Uns ist in diesem Moment erstmal alles zusammengebrochen, woran wir viele Monate gearbeitet hatten. Letztendlich haben wir aber einen unglaublich tollen neuen Partner gefunden, sodass sich dies langfristig auf jeden Fall sehr positiv entwickelt hat.
Inwieweit hat Ihnen das Studium an der FAU WiSo bei Ihrem Karriereweg geholfen?
Ich bin durch mein Studium an der FAU WiSo auf das Thema Nachhaltigkeitsmanagement gekommen. Ich kannte dadurch auch schon verschiedene Nachhaltigkeitskonzepte, wie auch die Circular Economy, die für mich auch die nachhaltigste Form von Wirtschaften ist und auf die wir hejhej komplett aufgebaut haben. Ich wurde in meinem Bachelor also sehr inspiriert und weiß nicht, ob ich ohne diesen heute hier wäre.
Vielen Dank für das Interview, Frau Zepnik!