Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0 – Studierende untersuchen moderne Arbeitswelt
In der zukünftigen Arbeitswelt ist alles vernetzt. Der Mensch übernimmt dabei nur noch die Funktion des Aufpassers, der dabei nicht einmal vor Ort sein muss, sondern jederzeit aus weiter Entfernung eingreifen kann. Für manche bietet die sogenannte Arbeitswelt 4.0 Chancen. Andere sehen darin Gefahren. Welche Risiken bestehen dabei für Unternehmen und Arbeitnehmer in einer grenzenlosen Arbeitswelt?
Diese Frage hat sich eine Gruppe Studierender im Rahmen des interdisziplinären Projektseminars des Center for Management, Technology and Society (CMTS) gestellt. Die Masterstudierenden Ann-Katrin Rückel, Elisa Pfeiffer, Michael Drechsler und ihr Projektbetreuer Dr. Jens Ried stellen ihre Ergebnisse in Kürze auf einer Abschlussveranstaltung im Energiecampus Nürnberg vor. Rückel studiert Sozialökonomik, Pfeiffer Marketing und Drechsler Wirtschaftspädagogik. Ried lehrt und forscht im Bereich Ethik am Fachbereich Theologie und ist am Nuremberg Campus of Technology (NCT) tätig.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 1. Februar, ab 18.00 Uhr, auf AEG, Fürther Straße 250, in Nürnberg statt. Der Eintritt ist frei.
Ihre Projektgruppe hat zur Arbeitswelt 4.0 geforscht. Zuerst einmal: Ist die Arbeitswelt 4.0 schon da und woran kann man das fest machen?
Die Industrie 4.0 steht für Vernetzung, Globalisierung und Digitalisierung, was auch zu einer Veränderung der Arbeit hin zur Arbeitswelt 4.0 führt. Festmachen lässt sich dies beispielsweise am Aufbrechen der betrieblichen Strukturen, sodass Arbeit nicht mehr an räumliche Grenzen gebunden ist und von überall und jederzeit ausgeübt werden kann. Mit dieser mobilen Form der Arbeit haben wir uns näher beschäftigt. Darüber hinaus verändern sich einzelne Berufe. Zum Beispiel führt die Robotik zu einer Automatisierung vieler Prozesse und verändert den Arbeitsplatz völlig.
Risikogovernance in der Arbeitswelt 4.0. Was kann man sich darunter genau vorstellen?
Grundsätzlich umfasst Risikogovernance den Umgang mit Risiken, die durch technische und gesellschaftliche Innovationen entstehen, durch staatliche und nichtstaatliche Akteure. In unserem Projekt haben wir erst Risiken des „Arbeitens 4.0“ identifiziert und diese danach bewertet, inwieweit Handlungsbedarf besteht. Zu nennen wäre hier beispielsweise die räumliche und zeitliche Entgrenzung der Arbeit, aber auch Fragen des Datenschutzes. Anschließend erarbeiteten wir mögliche Handlungsoptionen, um negative Folgen der räumlichen und zeitlichen Entgrenzung der Arbeit zu minimieren oder gar in Chancen umzuwandeln. Dabei spielen Fragen nach einem modernen Arbeitnehmerschutzrecht genauso eine Rolle wie angepasste Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung.
Wie sah die Arbeit in der Gruppe aus?
Die Arbeit unserer Gruppe lässt sich eigentlich gut mit einem Wort beschreiben: interdisziplinär. Wir kommen alle drei aus unterschiedlichen Studiengängen und gingen daher auch unterschiedlich an die Problemstellung heran. Durch die verschiedenen Denkansätze konnten wir neue Blickwinkel kennen lernen und ein um das andere Mal den „Tunnelblick“ der eigenen Disziplin aufbrechen. Generell lässt sich sagen, dass wir viel aus der Zusammenarbeit gelernt haben – es ist beispielsweise völlig in Ordnung, nicht alle Kompetenzen selbst in sich zu vereinen, sondern auf das Wissen der anderen Teammitglieder zurückzugreifen und dies wertzuschätzen.
Informationen zum CMTS finden Sie hier: www.cmts.fau.de
Weitere Informationen:
Dr. Jens Ried, Tel.: 0177/7778576, jens.ried@fau.de
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