Papier von Prof. Dr. Rincke vom Journal of Public Economics akzeptiert
Das Papier “Do Norms on Contribution Behavior Affect Intrinsic Motivation? Field-Experimental Evidence from Germany”, das von Prof. Dr. Johannes Rincke, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftspolitik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, in Zusammenarbeit mit Pierre C. Boyer und Nadja Dwenger erarbeitet wurde, wurde vom Journal of Public Economics akzeptiert.
Beiträge zur Finanzierung öffentlicher Güter können grundsätzlich in Form von Steuern oder freiwilligen Spenden geleistet werden. In dem Papier wird im Rahmen eines Feldexperiments untersucht, ob die Eigenmotivation von Menschen davon abhängt, ob ihre Finanzierungsbeiträge freiwillig sind oder ob sie (in Form von Steuern) als Pflichtbeiträge erhoben werden. Dabei zeigt sich als ein markantes Ergebnis, dass es verschiedene Motivationstypen gibt, die völlig unterschiedlich darauf reagieren, wenn sie als potenzielle Spender auf eine bestehende Beitragspflicht hingewiesen werden. Menschen mit einer eher schwachen Eigenmotivation, sich als Spender zu betätigen, reagieren sehr negativ auf eine Beitragspflicht: ihre Spendenwahrscheinlichkeit sinkt deutlich, und die durchschnittlichen Spendenbeiträge gehen zurück. Je stärker die Eigenmotivation von Spendern hingegen ist, desto weniger stark reagieren sie auf eine bestehende Beitragspflicht. Die Autoren erklären diese Befunde mit einem psychologischen Verdrängungseffekt: wenn Menschen freiwillig spenden, stiftet ihnen dies selbst Nutzen – dies ist der in der Spendenliteratur bekannte „Warm Glow“-Effekt von freiwilliger Großzügigkeit anderen gegenüber. Sobald eine Beitragspflicht besteht, entfällt dieser Eigennutzen. Die Arbeit zeigt, dass dieser Verdrängungseffekt bei Spendern mit geringer Eigenmotivation besonders ausgeprägt ist.
Das Papier können Sie hier einsehen.